Anständig gehandelt?
Seit ich im Haus der Geschichte Baden-Württembergs in Stuttgart die Ausstellung „Anständig gehandelt?“ besucht habe, lassen mich diese Frage und die Geschichten, die in der Ausstellung gezeigt werden, nicht mehr los. Die Ausstellung zeigt recht unterschiedliche – bekannte und in der breiteren Öffentlichkeit bisher weitgehend unbekannte – Beispiele aktiven Widerstands gegen das NS-Regime in Südwestdeutschland. Trotz der allgegenwärtigen Propaganda, dem brutalen Terror und der ideologischen Vereinnahmung sämtlicher Lebensbereiche durch die Nationalsozialisten hatten einzelne Bürger und auch organisierte Gruppen aus allen Schichten der Bevölkerung Mut zum Widerstand gegen das Unrecht bewiesen. Für viele der Betroffenen und oft auch für die Angehörigen endete dies mit Ausgrenzung, Verhaftung, Folter und Tod. In Erinnerung gerufen und gewürdigt werden: Der Generalstreik von 800 mutigen Bürgern, die Sabotage einer Rundfunkübertragung, der Kampf gegen NS-Symbolen an Kirchen, politische Karikaturen, Schriften- und Informationsschmuggel in die Schweiz, Verweigerung des Treuegelöbnisses auf Adolf Hitler, Protestbriefe, Attentatsversuche, Fluchthilfen, Kriegsdienstverweigerung, Flugblätter, Anschläge, Untergrundzeitung, Proteste gegen die Euthanasie, Verweigerung beim sog. Endkampf,…. Es gab also nicht nur massenhaft Täter, die vielen Denunzianten und Mitläufer, das Wegschauen und Schweigen …